NGC 7331 Supernova



Sternbild: Pegasus

Typ: Spiralgalaxie
Rektaszension: 22h 37m 04,0s
Deklination: +34° 24′ 56″ 
Helligkeit v: 9,5 
Entfernung: 49 Mill.
Durchmesser: 140.000
Entdecker: Wilhelm Herschel 1784
Katalogbezeichnung: NGC 7331
Beste Beobachtungszeit: September, Oktober und November


Am 14. Juli 2025, hat das GOTO-Projekt (Gravitational-wave Optical Transient Observer) in den USA eine bahnbrechende Entdeckung gemacht: eine Supernova vom Typ Ia in der Galaxie NGC 7331. Diese Supernova, katalogisiert als 2025rbs, ist eine der hellsten ihrer Art, die in den letzten Jahren beobachtet wurde, und hat bereits in den ersten Wochen nach ihrer Entdeckung für großes Aufsehen in der astronomischen Gemeinschaft gesorgt.


Die Galaxie NGC 7331, auch als die "Milchstraßen-Zwilling" bekannt, ist eine ungebalkte Spiralgalaxie im Sternbild Pegasus, die unserem eigenen galaktischen Zuhause bemerkenswert ähnlich ist. Mit einem Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren und einer ähnlich gebogenen Spiralstruktur wie die Milchstraße, bietet NGC 7331 Astronomen eine einzigartige Möglichkeit, unsere eigene Galaxie von außen zu studieren. Die Beobachtung einer Supernova wie 2025rbs in dieser Galaxie ist von enormer Bedeutung, da sie uns erlaubt, die Sterndynamik und die chemische Zusammensetzung in einer Galaxie zu untersuchen, die unserer so ähnlich ist.


Supernovae vom Typ Ia sind das Ergebnis des dramatischen Endes eines Weißen Zwergs in einem Doppelsternsystem. Normalerweise sind Weiße Zwerge stabile Überreste von Sternen, die ihren Kernbrennstoff verbraucht haben. Wenn ein Weißer Zwerg jedoch von einem nahegelegenen Begleitstern Materie absaugt, kann er eine kritische Masse erreichen, die als Chandrasekhar-Grenze bekannt ist. Bei Erreichen dieser Grenze löst eine unkontrollierte thermonukleare Kettenreaktion eine Explosion aus, die den gesamten Stern in einem Sekundenbruchteil auseinanderreißt.


Der Clou bei Typ-Ia-Supernovae ist, dass sie fast immer die gleiche maximale Helligkeit erreichen. Diese Eigenschaft macht sie zu den wichtigsten "Standardkerzen" des Universums. Indem Astronomen die scheinbare Helligkeit von 2025rbs mit ihrer bekannten absoluten Helligkeit vergleichen, können sie die Entfernung zur Galaxie NGC 7331 mit großer Präzision bestimmen. Diese Art der Messung ist grundlegend für die Bestimmung der Expansionsrate des Universums, auch bekannt als die Hubble-Konstante.


Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat sofort auf die Entdeckung von 2025rbs reagiert. Teleskope weltweit, darunter das Hubble-Weltraumteleskop, das James-Webb-Teleskop und verschiedene bodengestützte Observatorien, haben begonnen, die Supernova zu überwachen.

Die ersten Analysen des Lichts von 2025rbs bestätigen ihre Klassifizierung als Typ Ia. Die Spektrallinien zeigen keine Anzeichen von Wasserstoff, was typisch für diesen Supernovatyp ist. In den kommenden Wochen und Monaten werden die Astronomen die Entwicklung der Helligkeitskurve (die Aufhellung und das anschließende Verblassen des Lichts) detailliert vermessen. [Diagram of a typical supernova light curve] Diese Daten sind entscheidend, um die physikalischen Modelle der thermonuklearen Explosionen zu verfeinern. Außerdem könnten zukünftige Beobachtungen mit dem James-Webb-Teleskop im Infrarotbereich neue Einblicke in die Überreste des explodierten Sterns und die chemische Zusammensetzung der Umgebung geben.


Supernovae werden hauptsächlich in zwei große Klassen eingeteilt: Typ I und Typ II. Die Klassifizierung basiert auf dem Vorhandensein oder Fehlen von Wasserstofflinien im Spektrum der Explosion. Diese spektrale Unterscheidung spiegelt die unterschiedlichen Entstehungsmechanismen wider.


Typ-I-Supernovae


Diese Supernovae zeigen in ihrem Spektrum keine Wasserstofflinien. Sie entstehen in Systemen, in denen der ursprüngliche Stern seine Wasserstoffhülle bereits verloren hat oder von vornherein wasserstoffarm war. Sie werden weiter unterteilt:


Typ Ia: Dies sind thermonukleare Supernovae. Sie entstehen, wenn ein Weißer Zwerg in einem Doppelsternsystem Materie von einem Begleitstern absaugt. Sobald er die kritische Masse (die Chandrasekhar-Grenze von ca. 1,4 Sonnenmassen) erreicht, entzündet sich der Kohlenstoff im Kern explosionsartig und zerstört den gesamten Stern. Da diese Explosionen unter sehr ähnlichen Bedingungen ablaufen, erreichen sie eine nahezu einheitliche maximale Helligkeit. Dies macht sie zu wertvollen Standardkerzen für die Messung kosmischer Entfernungen.


Typ Ib und Ic: Diese entstehen aus massereichen Sternen, die ihre Wasserstoff- und/oder Heliumhülle durch starke Sternwinde oder an einen Begleitstern verloren haben. Man spricht auch von gestrippten Kollaps-Supernovae. Der Unterschied zwischen Ib und Ic ist das Fehlen von Heliumlinien bei Typ Ic.


Typ-II-Supernovae


Diese Supernovae zeigen im Spektrum starke Wasserstofflinien. Sie sind das Resultat des Kernkollaps eines massereichen Sterns (mindestens das 8-fache der Sonnenmasse), der seinen gesamten Kernbrennstoff verbraucht hat. Wenn der Kern aus Eisen besteht, kann keine weitere Fusion mehr stattfinden, und die Gravitation gewinnt die Überhand. Der Kern kollabiert in Sekundenbruchteilen zu einem Neutronenstern oder einem Schwarzen Loch, und die äußeren Schichten des Sterns werden in einer gewaltigen Schockwelle abgestoßen. Diese Explosionen sind die primäre Quelle für die schweren Elemente im Universum.


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